Wie kann man Städtepartnerschaften attraktiver machen?

Austausch mit Städtepartnerschaftsvereinen aus Schwäbisch-Gmünd und Ravensburg

Wie bleiben Städtepartnerschaftsvereine attraktiv – heute und in Zukunft? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer zweitägigen Konferenz, die am 20. und 21. Juni 2025 auf Initiative des Städtepartnerschaftsvereins Coburg im Coburger Rathaus stattfand. Vertreterinnen und Vertreter der Städtepartnerschaftsvereine aus Schwäbisch-Gmünd, Ravensburg und Coburg trafen sich, um neue Impulse für die internationale Vernetzung und die Zukunftsfähigkeit ihrer Arbeit zu gewinnen.

Drei Städte – ähnliche Herausforderungen

Alle drei Städte haben vergleichbare Strukturen: eine ähnliche Größe, mehrere internationale Partnerstädte und jeweils einen Verein, der die Partnerschaften bündelt. Gemeinsam wurde über Chancen und Hürden diskutiert: Alternde Vereinsstrukturen, sinkende Reisebereitschaft und die Notwendigkeit, die internationale Arbeit sichtbarer im Stadtleben zu verankern.

Aus Schwäbisch-Gmünd berichteten Prof. Dr. Lukas A. Schachner und Dr. Dirk Schmid, aus Ravensburg Claudia Maas-Holzhause und Freifrau Gabriele von Lepel. Von Coburger Seite nahmen die Vorsitzenden sowie Jürgen Heeb, Stefan Fey und Reinhard Hiersemenzel teil.

Inspiration aus anderen Städten

Die Gäste stellten kreative Formate vor, mit denen sie Menschen für internationale Begegnungen begeistern: Kochkurse mit Partnerstädten, internationale Musikprojekte, Kino-Matineen, Benefizkonzerte oder ein regelmäßiger internationaler Stammtisch in Schwäbisch-Gmünd, der sich zum Publikumsmagneten entwickelt hat. Auch die enge Zusammenarbeit mit Stadtverwaltung, Medien und Unternehmen trägt dort entscheidend zum Erfolg bei.

Besonders beeindruckend: In Schwäbisch-Gmünd hat eine Satzungsänderung den Vereinszweck neu definiert – weg von rein administrativen Aufgaben hin zur aktiven „Förderung internationalen Miteinanders“. Das Ergebnis: ein wachsender, verjüngter Verein mit hoher Strahlkraft.

Coburg stellt eigene Initiativen vor

Auch Coburg präsentierte neue Aktivitäten. Ziel des Vereins ist es, in Zukunft die Themen Internationalität und internale Netzwerke stärker im Bewusstsein der Coburger Bürgerinnen und Bürger zu verankern.

Mehr Sichtbarkeit für Internationalität

Neben dem fachlichen Austausch kamen auch die Coburger Besonderheiten nicht zu kurz: Ein Stadtrundgang zeigte den Gästen die kulturelle Vielfalt der Vestestadt. Die Konferenz endete mit einem sommerlichen, gemeinsamen Austausch im Coburger Josiasgarten – und mit der Einladung aus Schwäbisch-Gmünd, den Dialog im kommenden Jahr fortzusetzen.

Der Austausch machte deutlich, dass Städtepartnerschaften mehr sind als Tradition. Sie können ein lebendiges Forum für Internationalität, kulturelle Vielfalt und gesellschaftlichen Zusammenhalt sein – wenn Vereine, Stadt, Bürger und Institutionen gemeinsam an einem Strang ziehen.