Öffentliche Vortragsreihe 2024/2025
Globale und lokale Beziehungen in einer gebrochenen Weltordnung
Wir leben heute in einer multipolaren Welt. Gleich mehrere Großmächte wie China, Russland, die EU und andere spielen eine bedeutsame Rolle auf der globalen Bühne. Die zweite Amtszeit Donald Trumps als US-Präsident startete mit vielen Veränderungen in den USA. Und auch für den Rest der Welt wird seine Amtszeit herausfordernde Folgen haben. Was erwartet Europa und die Welt nun? Klar ist, es wird ungemütlicher für die Europäische Union. China, Russland, USA, der globale Süden – neue Allianzen bilden sich aus, Kräfteverhältnisse ändern sich.
Die Vortragreihe „Globale und lokale Beziehungen in einer gebrochenen Weltordnung“ des Städtepartnerschaftsvereins Coburg e.V. in Zusammenarbeit mit Europe Direct Coburg und der Volkshochschule (VHS) Coburg Stadt und Land nimmt mit Hilfe fachkundige Expert*innen die globalen Beziehungen, die einzelnen „Player“ sowie die Folgen diese Entwicklungen für Deutschland und die Europäische Union in den Fokus.
Nächster Vortrag
26. Juni 2025
Weitere Informationen zum nächsten Vortrag am Donnerstag, den 26. Juni 2025, finden Sie in Kürze hier.
Bisherige Vorträge
10. April 2025: Das Ende des Westens, wie wir ihn kannten!
Donnerstag, 10. April 2025, 19:30 Uhr
Das Ende des Westens, wie wir ihn kannten! Was bedeutet das für Deutschland und seine Stellung in der EU?
Referent
Prof. Dr. Ulrich Brückner, Jean Monnet Professor für European Studies an der Stanford University in Berlin; Mitglied im Speakers-Pool Team EUROPE DIRECT der Europäischen Kommission
Prof. Dr. Brückner analysierte die unberechenbare Politik des neugewählten amerikanischen Präsidenten. Hierbei führt die Annäherung an das bisher feindliche Russland und die Abkehr von den bisherigen Verbündeten in Europa zu einer nicht vorstellbaren Verunsicherung und einer entsprechenden Neuorientierung sowohl in der EU als auch in Großbritannien. Der Referent analysierte die Ursache dieser Neuausrichtung der amerikanischen Politik in einem immer schärferen strategischen Wettbewerb zur neuen Großmacht China. Die Erwartung der Europäer, dass die Abwendung von Europa nur vorübergehend sei und sich mit dem Ende der Ära Trump wieder auflöse, sei eine Illusion, so der Referent.
Die EU und in eingeschränktem Umfange auch Großbritannien stehen daher ziemlich schutzlos der Sowjetunion gegenüber und müssen sich sehr schnell durch massive Verstärkung der Landesverteidigung auf deren Aggression vorbereiten. Isolierte nationale Anstrengungen sind vor diesem gefährlichen Hintergrund nahezu ungeeignet. Es sei daher ein großes Glück, dass mit der EU bereits ein Bündnis vorhanden sei, dessen Zweck bisher zwar nicht vordringlich militärisch war, aber in militärischer Hinsicht ausbaufähig sei.
Zugleich sei es in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung, dass die Länder Frankreich und Großbritannien noch ein – wenn auch beschränktes – Atomwaffenpotential besitzen, welches eine gewisse wenn auch kleine Abschreckung garantiere. Die Frage einer nuklearen Abschreckung werde in kleinen vertraulichen Zirkeln der deutschen Politik schon seit einiger Zeit auch kontrovers diskutiert.
In der anschließenden Diskussion wurden Zweifel an den Fähigkeiten der EU geäußert, weil die daran beteiligten Länder zu unterschiedlich seien und eine gemeinsame Abstimmung oft bereits an der erforderlichen Einstimmigkeit scheitere. Brückner wies jedoch darauf hin, dass die EU historisch bisher einmalig eine Gruppe von Staaten völlig unterschiedlicher Staatlichkeit unter einem gemeinsamen Dach vereinigt habe und dies zu einem bisher unbekannten und andauernden Friedensprozess im Inneren geführt habe. Das solle man nicht in seiner Bedeutung unterschätzen. Vor diesem Hintergrund seien die mangelnde Einstimmigkeit und das Ausscheren einiger Mitgliedsländer wie Polen, Ungarn, Slowakei und andere kein grundsätzliches Problem, weil man dies durch das Konzept des Europa der zwei (oder mehr) Geschwindigkeiten auffangen könne.
21. November 2024: Migration, eine bleibende Herausforderung auch in Coburg und seinen Partnerstädten
Donnerstag, 21. November 2024
Migration, eine bleibende Herausforderung auch in Coburg und seinen Partnerstädten: Wie wirken sich die Wahlen in Europa und den USA auf zukünftige Migrationsbewegungen aus?
Referent
Fabian Herbst, Master Politikwissenschaft (Universität Bamberg), Abschnittsleiter Kommunikation für das Netzausbauprojekt SuedOstLink bei der Tennet TSO GmbH, Mitglied im Speakers-Pool Team EUROPE DIRECT der Europäischen Kommission
Herbst, Experte für Europäische Politik hat über Migrationsprobleme in Deutschland, Europa und USA referiert. In einer Kurzanalyse hatte der Städtepartnerschaftsverein die aktuelle Situation in Coburg und Oberfranken und in den Coburger Partnerstädten, die zuvor im Rahmen einer aktuelle Blitzumfrage befragt worden waren, vorgestellt. Auf dieser Basis sowie vor dem Hintergrund der Präsidentschaftswahl in den USA hat der Referent die aktuelle politischen Gemengelage in den USA, Europa und Deutschland zusammengefasst und die Aussichten für Deutschland und Coburg analysiert.
Schließlich entwickelte er daraus drei Szenarien (jew. eine optimistische, pessimistische und mittlere Variante) für die nächsten ein bis zwei Jahre.
Kommende Vorträge
Donnerstag, 26. Juni 2025
19:30 Uhr
Donnerstag, 18. September 2025
19:30 Uhr
Donnerstag, 13. November 2025
19:30 Uhr
Veranstaltungsort
Münchner Hofbräu
Großer Saal
Kleine Johannisgasse 8
96450 Coburg
coburg-muenchnerhofbraeu.de